Wehen im Taunus | ||||
Kunst- und Naturdenkmäler | ||||
Kunstdenkmäler in Wehen:
Fachwerkhaus
von 1718 in zentraler Lage an der Ortsdurchfahrt. Srtattlicher
traufständiger Bau mit vollständig verputzter bzw. giebelseitiger
verkleideter Fassade. Aufgrund der Dimensionierung des abgerundeten
straßenseitigen Geschossvorsprunges und des inschriftlichen
Erbauungsdatums kann auf gutes barockes Zierfachwerk, vielleicht auch
eine historische Bedeutung, geschlossen werden. Inschrift der (ehemals
wohl über der Haustür angebrachten) in der Wand eingelassenen Holztafel
"Der gerechte Strafe mich freindlich das wirdt mir so wohl duhn als wie
Balsam auf mein Haupt 1718."
Vielgestaltiger
Baukomplex der Zeit um 1900 in historisierendem Formenreichtum. Die
Hauptfassade des auf winkelförmigem Grundriss erbauten Rathauses
orientiert sich zum Vorplatz an der Aarstraße, auf dem zuvor das alte
Rathaus stand. Die Backsteinverblendung des Erdgeschosses löst sich im
Obergeschoss als Fensterumrahmung innerhalb heller Putzflächen auf. Die
Fassadenvorspünge der äußeren Achsen enden im Dachbereich als
Schweifgiebel in Neurenaissanceformen. Fenster überwiegend mit
Stichbogenschluss, nur die Eingangs- und Treppenhausachse unterscheidet
sich durch gotisierende Spitzbögen. Auf dem Walmdach kleiner,
asymmetrisch gesetzter Dachreiter mit Uhr. Die Ecksituation wird betont
durch einen diagonal gestellten Erker mit Zierfachwerk, das sich im
Ostgiebel wiederholt.
Vierseitig
geschlossene Anlage auf langrechteckigem Grundriss in der Ortsmitte an
der Ecke Wilhelmstraße. Verputztes Fachwerkwohnhaus, an der Giebelseite
im Obergeschoss verschiefert. Um 1700 errichtet (es wurde ein 1703
datierter Dachziegel gefunden); Dachstuhl im 19. Jh. erneuert.
Rückwärtiges, wohl jüngeres Wirtschaftsgebäude ebenfalls verschiefert.
Hofabschluss durch hölzernen, überdachten Torbau an der Aarstraße.
Relativ vollständig erhaltenes Gehöft im alten Ortskern.
Kleines
Fachwerkwohnhaus am Zugang zum Schloßbezirk gegenüber dem ehemaligen
Amtsgericht. Die abgesenkte Lage unter Straßenniveau und niedrige
Geschosshöhen lassen auf ein beträchtliches Alter (vielleicht 17. Jh.)
schließen. Giebelständig auf fast quadratischem Grundriss. Wände
verputzt, im Giebel verschiefert; durch das Herabziehen der Verkleidung
bis zur Brüstungshöhe des Obergeschosses werden die Proportionen
optisch verändert. Bestandteil der alten Ortsbebauung um das Schloß.
Zeitweilig
auch herrschaftliches Jagdhaus. Massivbau von 1765 (Datum und
Nassauisches Wappen über dem Eingang an der Schlosszufahrt. Putzfassade
mit Eckquaderung, große Stichbogenfenster mit Sandsteingewänden in drei
bzw. vier Achsen, Krüppelwalmdach über umlaufendem Traufgesims.
Giebelseitiger Eingang mit Treppe. Reizvolle, spätbarocke,
zweiflügelige Holztür mit geschnitztem Blumendekor. Material und
Gestalt erfüllen den Repräsentationsanspruch des einstigen Amtsgebäudes.
Um
1330 erbaute Graf Gerlach von Nassau eine Burg auf dem Gelände des
burgartigen Wohnsitzes der Herren von Wehen. Seit 1346 Sitz von Gericht
und Verwaltung des Wehener Grundes, seit 1364 Thingplatz. 1593-1655
Witwensitz der Gräfinnen Anna und Elisabeth von Nassau-Weilburg. 1596
und 1611 umfangreiche Instandsetzungsarbeiten, 1630 Erneuerung der
Nebengebäude und Errichtung von zwei Torbogen. Nach dem 30jährigen
Krieg Neuaufbau, im 17. und 18. Jh. fürstliches Jagdschloss. 1769
Amtssitz des Wehener Amtmannes und Justizrates Carl Wilhelm Christian
Ibell, Geburtsort des späteren nassauischen Regierungspräsidenten Karl
von Ibell. 1792 Hauptquartier Friedrich Wilhelms II. von Preußen, 1813
von General Yorck bewohnt. Amtsgericht bis 1943. 1967 Abbruch der
Einfassungsmauer an der Weiherstraße und Einebnung des Schlossgrabens.
Heute Heimatmuseum und Kulturzentrum. Die Schloss- bzw. Amtsgebäude
(auf die die frühere Bezeichnung überging) gruppieren sich entlang der
ehemaligen Stadtmauer um einen weitläufigen Hof. Herrenhaus des 18. Jh.
im Kern wahrscheinlich älter; voluminöser Massivbau auf rechteckigem
Grundriss mit Mansardwalmdach und zweiläufiger Freitreppe. Nebengebäude
des 18. Jh. mit Krüppelwalmdach, Fachwerk verputzt, im Obergeschoss
verschiefert. Ein- und zweigeschossige Scheunen mit Satteldach.
Torbauten des 18. Jh.
Zeitgenössischen
Berichten zufolge wurde nach Abriss des baufälligen, da aus
minderwertigem Holz errichteten Vorgängergebäudes aus dem 16. Jh. das
neue Pfarrhaus 1768 unter Verwendung guten Eichenholzes erbaut.
Stattliches giebelständiges Wohnhaus mit Krüppelwalm. Fachwerkwände
ganz verschiefert bzw. verkleidet, die Konstruktion wahrscheinlich im
Kern erhalten. Erscheinung durch den Einsatz moderner Ersatzmaterialien
bei Fenstern und giebelseitigem Wandbehang nachteilig verändert. Die
Gartenmauer des ehemaligen Pfarrgartens ist im Südosten und Südwesten
mit dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer identisch.
Im
Hängel 7, 9, 11, 13 Wohnäuser mit Nebengebäuden, erste Ortserweiterung
des 18. und 19. Jh. (zeitgleich etwa Aarstraße 262: Scheune
inschriftlich datiert 1723) außerhalb der ehemaligen Stadtmauergrenze
am Weg nach Neuhof, nach Norden begrenzt durch den Lauf der Aar. Jetzt
überwiegend verputzte, verschieferte oder verkleidete Fachwerkbebauung
von dörflichem Charakter. Im Hängel 7: Hofreite des 19. Jh., verputzt,
hölzerner Torbau mit geschnitzten Knaggen, teilvergittertes Tor mit
Pforte. Im Hängel 9: spätes 18. Jh., giebelständig, verputzt,
Obergeschoss verschiefert. Im Hängel 11: spätes 18. Jh., traufständig,
verputzt, mit Scheune und weiterem Nebengebäude. Im Hängel 13: spätes
18. Jh., breite Giebelfront mit Krüppelwalm, symmetrische
Fensterstellung, verkleidet.
Ehrenmal
in Form von vier hohen, quadratischen, im Halbkreis versetzt
angeordneten Pfeilern aus Natursteinmauerwerk, errichtet in den 1930er
Jahren (vgl. auch Ehrenmal in Hahn), mit Gedenktafeln für die
Gefallenen beider Weltkriege. Davor Schale mit Kranz aus Sandstein, mit
Inschrift „Ihr Leben gaben sie fuer uns" von Bildhauer Fritz Feiss.
Giebelständiges
Fachwerkhaus des 18. Jh., rechtwinklig an das ehem. Amtsgericht
anschließend. Bestandteil einer Kleinhofreite an der früheren
Stadtmauer im südlichen Ortskern. Kleines Wohngebäude mit niedrigen
Geschosshöhen. Straßenseitige Giebelfront modern verkleidet. An der
Traufseite ist im Obergeschoss einfach verriegeltes Fachwerk aus
urwüchsig gekrümmten Hölzern ohne Zierformen sichtbar. Einige alte
zweiflügelige Fenster mit Bleisprossen sind im Obergeschoss erhalten.
1810-12
anstelle einer baufälligen gotischen Kapelle außerhalb der ehemaligen
Stadtmauer am Standort des früheren fürstlichen Jagdzeughauses
errichtet. Planung von Baudirektor Carl Florian Goetz aus Wiesbaden.
Breiter klassizistischer Saalbau mit halbrunder Apsis und daran
anschließendem Ostturm mit verschiefertem Obergeschoss und flachem
Zeltdach. Hochrechteckige Fensteröffnungen, Seitenportal mit halbrundem
Oberlicht nach Norden. Gestaltung der Westfassade unter Einfluss von
Joh. Chr. Zais. Mittelrisalit mit Giebeldreieck, hinter dem das flache
Walmdach des Schiffes zurücktritt. In rechteckigem Blendrahmen
Portalnische mit halbrundem Oberlicht und flankierenden ionischen
Säulenpaaren als Palladio-Motiv (Sandsteinsäulen aus Marienhausen).
Flachgedeckter Innenraum mit dreiseitigen Emporen auf Holzsäulen. Die
Kanzel ist zentral über dem Altar angeordnet. Darunter Abgrenzung von
Pfarrstuhl und Sakristei durch eine zierliche Holzarchitektur.
Pfarrstuhl, Kanzel und Gestühl mit barocker Schnitzerei aus Kloster
Nothgottes (nach anderen Angaben aus Eberbach oder Marienthal) im
Rheingau. Altar aus schwarzem Marmor aus der Schlosskapelle zu Idstein,
Schenkung des Fürsten Carl Wilhelm von Nassau 1772 (Inschrift). Orgel
1889 von Friedrich Vogt, 1899 aus der altkatholischen Kirche Wiesbaden
übernommen. Gotischer Taufstein mit Maßwerk wohl aus der
Vorgängerkirche. Vier Glocken, angebl. aus Eberbach und Marienhausen.
Der
Friedhof soll bereits um 1330 angelegt worden sein. Am Südhang des
Halberges auf herrschaftlichem Grund gelegen, war für das Gelände eine
Pacht zu entrichten. Der Friedhof diente bis 1749 auch der jüdischen
Gemeinde Wiesbaden (früher vielleicht auch Idstein) als
Begräbnisstätte. Aufgrund eines Verbotes von 1726 erhielt der Friedhof
keine Mauereinfriedung, sondern 1775 eine umgrenzende Hecke, jetzt
durch einen Holzzaun ersetzt. Beerdigungen fanden bis 1935 statt, es
sind etwa 55 Gräber vorhanden. Ergänzung: 57 Grabsteine bzw.
Steinfragmente, 1694 bis 1933.
Nach
der Lage vielleicht ehemaliges Forsthaus. Wohnhaus der Zeit um 1900,
westlich des Ortes ehemals außerhalb der Bebauung gelegen.
Sichtfachwerkkonstruktion, relativ dünne Holzquerschnitte, mit
Ziegelausfachungen auf hohem massiven Backstein- Untergeschoss. Die
strenge kubische Bauform mit Zeltdach wird durch einen schmalen, über
die Traufe gezogenen Erker und einen aus der Dachfläche auf langen
Streben auskragenden überdachten Balkon durchbrochen
Giebelständiges
Wohnhaus einer Hofreite am früheren nördlichen Ortsausgang. Einige
Merkmale des verputzten und verkleideten Fachwerkbaues wie das über
einer traufseits erhaltenen Knagge mehrseitig deutlich auskragende
Obergeschoss lassen auf ein beträchtliches Alter (Entstehung vielleicht
noch im 16. Jh.) schließen. Die frühe Erbauung außerhalb des
Ortsberings kann auf eine ehemalige Mühle (etwa die hier seit dem 14.
Jh. überlieferte Damm-Mühle) hindeuten. Naturdenkmäler in Wehen:
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