Wehen im Taunus


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Kunst- und Naturdenkmäler
Kunstdenkmäler in Wehen:
Fachwerkhaus von 1718 in zentraler Lage an der Ortsdurchfahrt. Srtattlicher traufständiger Bau mit vollständig verputzter bzw. giebelseitiger verkleideter Fassade. Aufgrund der Dimensionierung des abgerundeten straßenseitigen Geschossvorsprunges und des inschriftlichen Erbauungsdatums kann auf gutes barockes Zierfachwerk, vielleicht auch eine historische Bedeutung, geschlossen werden. Inschrift der (ehemals wohl über der Haustür angebrachten) in der Wand eingelassenen Holztafel "Der gerechte Strafe mich freindlich das wirdt mir so wohl duhn als wie Balsam auf mein Haupt 1718."
  • Aarstraße 244/Wilhelmstraße 1; Rathaus
Vielgestaltiger Baukomplex der Zeit um 1900 in historisierendem Formenreichtum. Die Hauptfassade des auf winkelförmigem Grundriss erbauten Rathauses orientiert sich zum Vorplatz an der Aarstraße, auf dem zuvor das alte Rathaus stand. Die Backsteinverblendung des Erdgeschosses löst sich im Obergeschoss als Fensterumrahmung innerhalb heller Putzflächen auf. Die Fassadenvorspünge der äußeren Achsen enden im Dachbereich als Schweifgiebel in Neurenaissanceformen. Fenster überwiegend mit Stichbogenschluss, nur die Eingangs- und Treppenhausachse unterscheidet sich durch gotisierende Spitzbögen. Auf dem Walmdach kleiner, asymmetrisch gesetzter Dachreiter mit Uhr. Die Ecksituation wird betont durch einen diagonal gestellten Erker mit Zierfachwerk, das sich im Ostgiebel wiederholt.
Vierseitig geschlossene Anlage auf langrechteckigem Grundriss in der Ortsmitte an der Ecke Wilhelmstraße. Verputztes Fachwerkwohnhaus, an der Giebelseite im Obergeschoss verschiefert. Um 1700 errichtet (es wurde ein 1703 datierter Dachziegel gefunden); Dachstuhl im 19. Jh. erneuert. Rückwärtiges, wohl jüngeres Wirtschaftsgebäude ebenfalls verschiefert. Hofabschluss durch hölzernen, überdachten Torbau an der Aarstraße. Relativ vollständig erhaltenes Gehöft im alten Ortskern.
Kleines Fachwerkwohnhaus am Zugang zum Schloßbezirk gegenüber dem ehemaligen Amtsgericht. Die abgesenkte Lage unter Straßenniveau und niedrige Geschosshöhen lassen auf ein beträchtliches Alter (vielleicht 17. Jh.) schließen. Giebelständig auf fast quadratischem Grundriss. Wände verputzt, im Giebel verschiefert; durch das Herabziehen der Verkleidung bis zur Brüstungshöhe des Obergeschosses werden die Proportionen optisch verändert. Bestandteil der alten Ortsbebauung um das Schloß.
Zeitweilig auch herrschaftliches Jagdhaus. Massivbau von 1765 (Datum und Nassauisches Wappen über dem Eingang an der Schlosszufahrt. Putzfassade mit Eckquaderung, große Stichbogenfenster mit Sandsteingewänden in drei bzw. vier Achsen, Krüppelwalmdach über umlaufendem Traufgesims. Giebelseitiger Eingang mit Treppe. Reizvolle, spätbarocke, zweiflügelige Holztür mit geschnitztem Blumendekor. Material und Gestalt erfüllen den Repräsentationsanspruch des einstigen Amtsgebäudes.
Um 1330 erbaute Graf Gerlach von Nassau eine Burg auf dem Gelände des burgartigen Wohnsitzes der Herren von Wehen. Seit 1346 Sitz von Gericht und Verwaltung des Wehener Grundes, seit 1364 Thingplatz. 1593-1655 Witwensitz der Gräfinnen Anna und Elisabeth von Nassau-Weilburg. 1596 und 1611 umfangreiche Instandsetzungsarbeiten, 1630 Erneuerung der Nebengebäude und Errichtung von zwei Torbogen. Nach dem 30jährigen Krieg Neuaufbau, im 17. und 18. Jh. fürstliches Jagdschloss. 1769 Amtssitz des Wehener Amtmannes und Justizrates Carl Wilhelm Christian Ibell, Geburtsort des späteren nassauischen Regierungspräsidenten Karl von Ibell. 1792 Hauptquartier Friedrich Wilhelms II. von Preußen, 1813 von General Yorck bewohnt. Amtsgericht bis 1943. 1967 Abbruch der Einfassungsmauer an der Weiherstraße und Einebnung des Schlossgrabens. Heute Heimatmuseum und Kulturzentrum. Die Schloss- bzw. Amtsgebäude (auf die die frühere Bezeichnung überging) gruppieren sich entlang der ehemaligen Stadtmauer um einen weitläufigen Hof. Herrenhaus des 18. Jh. im Kern wahrscheinlich älter; voluminöser Massivbau auf rechteckigem Grundriss mit Mansardwalmdach und zweiläufiger Freitreppe. Nebengebäude des 18. Jh. mit Krüppelwalmdach, Fachwerk verputzt, im Obergeschoss verschiefert. Ein- und zweigeschossige Scheunen mit Satteldach. Torbauten des 18. Jh.
Zeitgenössischen Berichten zufolge wurde nach Abriss des baufälligen, da aus minderwertigem Holz errichteten Vorgängergebäudes aus dem 16. Jh. das neue Pfarrhaus 1768 unter Verwendung guten Eichenholzes erbaut. Stattliches giebelständiges Wohnhaus mit Krüppelwalm. Fachwerkwände ganz verschiefert bzw. verkleidet, die Konstruktion wahrscheinlich im Kern erhalten. Erscheinung durch den Einsatz moderner Ersatzmaterialien bei Fenstern und giebelseitigem Wandbehang nachteilig verändert. Die Gartenmauer des ehemaligen Pfarrgartens ist im Südosten und Südwesten mit dem Verlauf der ehemaligen Stadtmauer identisch.
  • Gesamtanlage Im Hängl
    • Im Hängl 7; Hofreite
    • Im Hängl 9; Wohnhaus
    • Im Hängl 11; Wohnhaus mit Scheune
    • Im Hängl 13; Wohnhau
Im Hängel 7, 9, 11, 13 Wohnäuser mit Nebengebäuden, erste Ortserweiterung des 18. und 19. Jh. (zeitgleich etwa Aarstraße 262: Scheune inschriftlich datiert 1723) außerhalb der ehemaligen Stadtmauergrenze am Weg nach Neuhof, nach Norden begrenzt durch den Lauf der Aar. Jetzt überwiegend verputzte, verschieferte oder verkleidete Fachwerkbebauung von dörflichem Charakter. Im Hängel 7: Hofreite des 19. Jh., verputzt, hölzerner Torbau mit geschnitzten Knaggen, teilvergittertes Tor mit Pforte. Im Hängel 9: spätes 18. Jh., giebelständig, verputzt, Obergeschoss verschiefert. Im Hängel 11: spätes 18. Jh., traufständig, verputzt, mit Scheune und weiterem Nebengebäude. Im Hängel 13: spätes 18. Jh., breite Giebelfront mit Krüppelwalm, symmetrische Fensterstellung, verkleidet.
Ehrenmal in Form von vier hohen, quadratischen, im Halbkreis versetzt angeordneten Pfeilern aus Natursteinmauerwerk, errichtet in den 1930er Jahren (vgl. auch Ehrenmal in Hahn), mit Gedenktafeln für die Gefallenen beider Weltkriege. Davor Schale mit Kranz aus Sandstein, mit Inschrift „Ihr Leben gaben sie fuer uns" von Bildhauer Fritz Feiss.
Giebelständiges Fachwerkhaus des 18. Jh., rechtwinklig an das ehem. Amtsgericht anschließend. Bestandteil einer Kleinhofreite an der früheren Stadtmauer im südlichen Ortskern. Kleines Wohngebäude mit niedrigen Geschosshöhen. Straßenseitige Giebelfront modern verkleidet. An der Traufseite ist im Obergeschoss einfach verriegeltes Fachwerk aus urwüchsig gekrümmten Hölzern ohne Zierformen sichtbar. Einige alte zweiflügelige Fenster mit Bleisprossen sind im Obergeschoss erhalten.
1810-12 anstelle einer baufälligen gotischen Kapelle außerhalb der ehemaligen Stadtmauer am Standort des früheren fürstlichen Jagdzeughauses errichtet. Planung von Baudirektor Carl Florian Goetz aus Wiesbaden. Breiter klassizistischer Saalbau mit halbrunder Apsis und daran anschließendem Ostturm mit verschiefertem Obergeschoss und flachem Zeltdach. Hochrechteckige Fensteröffnungen, Seitenportal mit halbrundem Oberlicht nach Norden. Gestaltung der Westfassade unter Einfluss von Joh. Chr. Zais. Mittelrisalit mit Giebeldreieck, hinter dem das flache Walmdach des Schiffes zurücktritt. In rechteckigem Blendrahmen Portalnische mit halbrundem Oberlicht und flankierenden ionischen Säulenpaaren als Palladio-Motiv (Sandsteinsäulen aus Marienhausen). Flachgedeckter Innenraum mit dreiseitigen Emporen auf Holzsäulen. Die Kanzel ist zentral über dem Altar angeordnet. Darunter Abgrenzung von Pfarrstuhl und Sakristei durch eine zierliche Holzarchitektur. Pfarrstuhl, Kanzel und Gestühl mit barocker Schnitzerei aus Kloster Nothgottes (nach anderen Angaben aus Eberbach oder Marienthal) im Rheingau. Altar aus schwarzem Marmor aus der Schlosskapelle zu Idstein, Schenkung des Fürsten Carl Wilhelm von Nassau 1772 (Inschrift). Orgel 1889 von Friedrich Vogt, 1899 aus der altkatholischen Kirche Wiesbaden übernommen. Gotischer Taufstein mit Maßwerk wohl aus der Vorgängerkirche. Vier Glocken, angebl. aus Eberbach und Marienhausen.
Der Friedhof soll bereits um 1330 angelegt worden sein. Am Südhang des Halberges auf herrschaftlichem Grund gelegen, war für das Gelände eine Pacht zu entrichten. Der Friedhof diente bis 1749 auch der jüdischen Gemeinde Wiesbaden (früher vielleicht auch Idstein) als Begräbnisstätte. Aufgrund eines Verbotes von 1726 erhielt der Friedhof keine Mauereinfriedung, sondern 1775 eine umgrenzende Hecke, jetzt durch einen Holzzaun ersetzt. Beerdigungen fanden bis 1935 statt, es sind etwa 55 Gräber vorhanden. Ergänzung: 57 Grabsteine bzw. Steinfragmente, 1694 bis 1933.
Nach der Lage vielleicht ehemaliges Forsthaus. Wohnhaus der Zeit um 1900, westlich des Ortes ehemals außerhalb der Bebauung gelegen. Sichtfachwerkkonstruktion, relativ dünne Holzquerschnitte, mit Ziegelausfachungen auf hohem massiven Backstein- Untergeschoss. Die strenge kubische Bauform mit Zeltdach wird durch einen schmalen, über die Traufe gezogenen Erker und einen aus der Dachfläche auf langen Streben auskragenden überdachten Balkon durchbrochen
Giebelständiges Wohnhaus einer Hofreite am früheren nördlichen Ortsausgang. Einige Merkmale des verputzten und verkleideten Fachwerkbaues wie das über einer traufseits erhaltenen Knagge mehrseitig deutlich auskragende Obergeschoss lassen auf ein beträchtliches Alter (Entstehung vielleicht noch im 16. Jh.) schließen. Die frühe Erbauung außerhalb des Ortsberings kann auf eine ehemalige Mühle (etwa die hier seit dem 14. Jh. überlieferte Damm-Mühle) hindeuten.


Naturdenkmäler in Wehen:

  • Lindengruppe in der Südwestecke des Marktplatzes
  • Winterlinde (Bettelmannsbaum) an der Einmündung des Wiesbadener Weges in die verlängerte Erlenmeyerstraße