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Wehen im Taunus |
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Das alte Wehen
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Die Anfänge
Stadt
Wehen, Wehener Grund, Amt Wehen - drei Begriffe, die darauf schließen
lassen, dass in früherer Zeit wesentlich Impulse von Wehen in die
Region an der Oberen Aar ausgegangen sind.
Wehen ist einer
der ältesten Orte im oberen Aartal und entstand wie alle Orte im "Wehener Grund" aus Einzelhöfen.
Die
ersten bekannten Bewohner der Taunuslandschaft waren die Ubier, ein
germanischer Volksstamm. Als der römische Feldherr Julius Cäsar im
Jahre 55 vor Christus den Rhein zum ersten Male überschritt, fand er
den Volksstamm der Ubier zwischen Lahn und Main vor. Zur damaligen Zeit
war der nördliche Abhang des Taunus noch größtenteils ein mächtiges
Urwaldgebiet, das durch Sümpfe, Moore und raue Winde kalt und
unwirtschaftlich und daher nur spärlich bewohnt war. Auch der "Limes",
die römische Grenzlinie, zu dessen beiden Seiten sich of schwere
Kämpfe mit den Germanen entwickelten, machte diesen Teil
des Taunus, der wie der Wehener Grund in unmittelbarer Nähe lag, nicht
gerade als Wohnstätte geeignet.
Wehen
wird erstmals 1001 als
Dorf genannt. Erstmals erwähnt wird der Ort Wehen anlässlich eines
Tausches zwischen den Klöstern Eberbach und Tiefenthal im Jahre 1227.
Unter den aufgeführten Zeugen findet findet sich der Name der
Tiefenthaler Nonne "Sophia de Wehena", die dem Adelsgeschlecht
"de Wehena" entstammte. Es hieß damals "Wehn". Daraus entstand
"Wehna", "Wehena",
"Wehene" und zuletzt "Wehen".
Das Adelsgeschlecht "de Wehena" hatte im damaligen Wehen schon seinen festen
Wohnsitz. Der Hof lag an dem schnell
"dahineilenden" Bach, der "ahdtsch" (=arda, ara, ardaha, ana,
ahe, aha, a) hieß. Der Sprachverwandlung entsprechend nannte dieses
Adelsgeschlecht sich um 1312 "von Wehne" und an anderer Stelle "von
Wyhne". Ihr Wohnsitz war burgartig, h. h. Herrenhaus und Nebengebäude
bildeten ein geschlossenes Viereck, das - durch Wassergräben und Weiher
geschützt - bei Kriegsgefahr schwer zugänglich war. Dieses Herrenhaus
dürfte da gestanden haben, wo heute das Wehener Schloß steht.
Von
diesen Herren von Wehen wird berichtet, dass sie einen großen Landbesitz
hatten und sehr reich waren. Viehzucht und Jagd waren der Haupterwerb.
Das Land bebauten sie mit Leibeigenen. Herren und Gesinde wohnten um
den Herrensitz herum. Über das Alter und den Ursprung dieses Adelsgeschlechts ist nicht viel bekannt. Die
Adelige Familie von Wyne oder Wene kommt 1312 und 1366 vor. Das Geschlecht starb
um 1519 mit Johann von Wehen in der Mannesfolge aus. Dessen Burgsitz in Wehen mit anderen
nassauischen Lehen ging auf seinen Schwiegersohn Gerhard von Stockheim
über.
Johann von Wehen, um 1503 Rentmeister zu Gleiberg, war mit Katharina
von Sulzbach verheiratet. Beide hatten u.a. eine Tochter, die Gude von
Wehen. Gude war wohl die Frau von Hermann Hirtzberger, der 1504 seinen
Vater Johann Hirtzberger als Schultheiß zu Gleiberg ablöste.
Die günstige Lage im
Treffpunkt der mittelalterlichen Straßen des Klosterbezirks Bleidenstadt
und die kürzeste Passstraßenverbindung über dem "Salhof" zu Wiesbaden,
dem Wohn- und Verwaltungsberzirk des Gaugrafen im "Königssondergau",
der zugleich der Vogt des Bleidenstädter Klosterabts war, machte Wehen
zu einem natürlichen Mittelpunkt des "Wehener Grundes".
Wehen entwickelte sich relativ schnell zu einer frühen "Verkehrsknotenpunkt".
- Die
Passstraße von Wiesbaden über den Taunuskamm in Aartal für über die
"Fischzucht" und kam am Bettelmannsbaum vor Wehen aus dem Walde. Es war
die Verbindungsstraße zwischen Königssondergau und der Bleidenstädter
Terminei.
- Der Rheingauer Weg (Ringer Weg) führte über die Eiserne Hand, Chausseehaus an die Walluf, von da weiter in den Rheingau.
- Der Bleidenstädter Weg führte über Hahn, Bleidenstadt-Adolfseck und Bleidenstadt-Seitzenhahn und von da in den Rheingau.
- Der Wingsbacher Weg verband Wehen mit Wingsbach, Born, Bad Schwalbach (das bis 1929 Langenschwalbach hieß) oder Breithardt.
- Der
Rittelweg führte nach Steckenroth, Hennethal, Strinz-Margarethae,
Strinz-Trinitatis, Holzhausen, Michelbach, Kettenbach, Rückershausen.
- Der Orler Weg stellte die Verbindung mit Orlen, Hambach, Ober- und Niederlibbach her.
- Die
Hohe Straße verband den Zugmantel, Ehrenbach, Kesselbach, Görsroth,
Hühnerkirche, Limbach, Wallbach, Bechtheim und Beuerbach mit Wehen.
- Der Neuhofer Weg zog nach Neuhof, Eschenhahn, Ober- und Niederauroff zur alten Poststraße nach Idstein, Wörsdorf.
- Der Seelbacher Weg war die kerzengerade Verbindung über Engenhahn mit dem "Seelbacher Grund" und Niederseelbach.
- Die Platter Straße (heute Sonnenberger Straße) führte zur Platte, von da nach Wiesbaden, Sonnenberg, Wambach.
Die
häufigen Kämpfe zwischen Römern und Germanen machten das Aartal fast
zum Niemandsland. Erst nachdem die Römer vertrieben und die
Gegend befriedet war, zeigte sich, dass trotz des rauen Klimas dem
Boden mehr als nur ein Existenzminimum abzuringen war.
Als
dann Karl der Große 778 nach Christus das Kloster Bleidenstadt im Aartal
gründete und dessen Mönche große Strecken aus dem dichten Taunuswald
rodeten und Musterhöfe anlegten, da zeigte sich in Bleidenstadt, Hahn,
Wehen, Neuhof und Wingsbach, dass sich die Landwirtschaft lohnte. Erst
von da ab entstanden um die Höfe Ansiedlungen, so dass bald Weiler und
Dörfer entstanden, deren Namen um 1000 bis 1200 nach Christus erstmals
erwähnt wurden.
Als Graf Adolf von Nassau 1280 mit
Gottfried von Eppstein Krieg führte, sammelte er über der Höhe, in und
um Wehen, seine Truppen, um die Feinde wie aus dem Lande zu jagen.
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1298
war Graf Gerlach I. seinem bei Göllheim gefallenen Vater, Kaiser Adolf
von Nassau, als Erbe gefolgt. Er erlangte 1323 von Kaiser Ludwig dem
Bayer das Recht, sein Dorf Wehen zu einer Stadt zu erheben, und zwar mit
den gleichen Rechten, wie sie die Stadt Frankfurt am Main besaß. Die
Kaiserurkunde ist in Nürnberg am 23. Juni 1323 vom Kaiser unterzeichnet und
dem Grafen Gerlach ausgehändigt worden. Damit Wehen auch in den von ihr
ausgestellten Schriftstücken als Stadt in Erscheinung trat, wurde ihr
vom Grafen Johann I. ein Stadtwappen verliehen, mit dem gesiegelt
wurde. Das Wehener Stadtwappen zeigt einen blauen Schild, auf dem sich
der Kopf eines goldenen Löwen befindet, der den Rachen aufsperrt, die
Zähne zeigt und die Zunge herausstreckt.
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Stadtmauer und bauliche Überreste im heutigen Wehen
| | | Wehen 1618 von Südwesten | Wehen 1618 von Norden | Weahen 1618 von Osten |
Nachdem
Wehen zur Stadt erhoben worden war, erhielt es eine dreifache
Ringmauer. der Graf ließ au der höchsten Stelle des burgartigen
Wohnsitzes der Herren von Wehen ein neues Schloß errichten. Es wurde so
angelegt und mit Nebengebäuden versehen, dass es Mittel- und Stützpunkt
seiner künftigen Operationen war und sich ebenso zur Einziehung seiner
Einkünfte aus dem Klosterbezirk eignete.
Die Mauern
umschlossen das ganze Dorf mit allen Gebäuden. Der größeren Sicherheit
wegen wurden die Mauern noch durch davon liegende Gräben geschützt. Auf
der Süd-, Ost- und Westseite genügte ein Wassergraben; auf der
Nordseite hingegen wurden zwei Gräben für notwendig befunden. Zur
Speisung der Wassergräben mussten große Weiher angelegt wurden. So wurden
oberhalb des Seelbacher Weges der "Alte Weiher", der "Damweiher", der
"Schloßweiher" ofr dem Schlosse und der "Obere und Untere
Pfortenweiher" angelegt. die dreifache Stadtmauer erhielt zwei Tore.
Das Obertor lag da, wo heute der Saal der Familie Witt-Makowka beginnt.
Er wurde durch einen 32 Meter hohen Wachturm geschützt. Durch sein
Erdgeschoß ging die Obertorstraße. Die Obergeschosse wuden als
Wachlokal benutzt. Das Tor, aus dicken Eichenbalken zusammengefügt, war
zugleich die Zugbrücke über den breiten Wassergraben.
Das
Untertor war da, wo "Wittmers" Haus steht (etwas unterhalb des
Rathauses. Der Unterturm, nicht sonderlich hoch, hatte nur die Aufgabe,
ds Tor zu schützen. Die Wehrgänge auf den Mauern wwaren gedeckt und
ermöglichten allseits die Abwehr. AN der Südwestecke sowie an der
Nordwest- und Nordostecke waren besondere Schutztürme; sie hießen
"Zwinger". Sie waren rund und standen etwas vor, so daß die
Stadtmauerecken geschützt werden konnten. Die Südostecke innerhalb der
Stadtmauer füllte das neue Schloß mit den Nebengebäuden aus. Die
Südwestecke bildete der neu angelegte Friedhof mit der Kirche. Die
Westseite der Mauer reichte von das aus bis zur Scheune des Reinhard
Schm,idt, wo ein weiterer Zwinger stand. Durch Wehen gin nut eine
Durchgangsstraße, die von Süden nach Norden, vom Obertor zum Untertor
verlief (die heutige Kirch- und Wilhelmstraße). Alle anderen Straßen
Wehens gingen von der Süd-Nordseite nach Westen oder Osten und endeten
an der inneren Mauer. Die einzige Querverbindung bestand zwischen dem
Schloß und der Kirche. Es war die heutige Gerichtsstraße.
1508 wurde die Stadtmauer wurde die Stadtmauer weiter ausgebaut, ihre Mauern waren schließlich vier Fuß stark. In
der heutigen Kirchstraße, wo jetzt das Gasthaus "Krone" steht, ließ
Graf Gerlach das Herrschaftliche Bauhaus erbauen. Für eine Stadt fehlte
auch das Rathaus. Es wurde neu errichtet und stand da, wo heute die
Bäckerei Imland steht. Um den Schutz der neuen Stadt zu erhöhen, wurde
vor den Toren und Wassegräben noch das "Gebück" angelegt. Es bestand
aus vielen reihen junger Buchen, die, in rund 1 Meter Höhe geköpft, eine
Menge Seitentriebe entwickelten, die dann dicht miteinander verflochten
wurden. Ein Durchdringen durch dieses "Gebück" schien unmöglich.
Im
Dreißigjährigen
Krieg nützte das alles aber nichts, im Herbst 1635 heißt es nämlich
"die Soldaten ziehen durch wie sie wollen". 1647 wird sie erneut
zerstört, gut hundert Jahre später beginnen die Wehener Zug um Zug, die
Mauern und Befestigungen einzureißen. Sie sind nutzlos geworden und
hemmen das Wachstum des Ortes.
Die
ganze Stadtanlage hatte die Gestalt eines Vierecks mit zwei langen und
zwei kurzen Seiten. Die größte Menge der aus den Wassergräben
ausgehobene Erde wurde zur Auffüllung des Friedhofsplatzes
verwendet, auch zur Aufschüttung der heut noch so "Ober- und
Unterschütte". Um die junge Stadt mit Mehl und Öl zu versorgen,
gründete Graf Gerlach dicht beim Zwinger an der heutigen alten Post die
Dammühle, genannt nach dem Damm, der Mühle und Dammweiher trennte.
Als
erste maßstäblich zuverlässige Karte unserer Region gilt die so
genannte Tranchot-Müffling-Karte von 1819. Aus der Karte ist
erkennbar, das nach dem Bau der Kirche, noch der durchgehende Verlauf
der inneren Stadtmauer erhalten war. auch die Gräben auf drei Seiten
des Ortes und Reste der Weiher waren damals noch vorhanden. Klar
erkennbar ist auch die "Neustadt" nördlich der Stadtmauer, denn bereits
ab 1602 durfte auch vor den Mauern gebaut werden. Wer sich jedoch
heutzutage mir der Stadtmauer befasst, muss sich auf Spurensuche
begeben. Eine Stadtmauer für ein Dorf von 2,5 Hektar? Wo war sie? Wie
sah sie aus? Ist wirklich nichts mehr vor ihr übrig? Von "alten"
Wehenern erfährt man immer mal wieder ein kleines Anekdötchen über die
"Fleckenmauer". Mancher weiß gar von spektakulären Funden zu berichten.
Auch von "Geheimgängen" bekommt man hier und da zu hören, ab und zu
wird sogar bei Bauvorhaben derartiges entdeckt.
Der Weiher
wurde in den Jahren 1776 bis 1786 trockengelegt und in Wiesen
verwandelt, die Türme sind abgebrochen, die letzten Mauerstücke bei der
Anlage der Aarstraße 1857 zu Stückung der Straße benutzt. Trotzdem gibt
es Reste, die dem aufmerksamen Beobachter etwas über das frühere Wehen
verraten.
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Das Leben in der Stadt Wehen
| | Wehen um 1618
| Stadtplan von Wehen 1618 (bitte anklicken) |
Die Beerdigungen,
die bisher alle auf dem Bleidenstädter Friedhof vorgeschrieben waren,
sollten auf des Grafen Wunsch nun in Wehen erfolgen. Zu diesem Zweck
ließ er in der Südwestecke der Stadtmauer einen künstlich hochgelegten
Friedhof errichten, der mit einer Hecke eingefriedet war. Der Platz war
so gewählt, dass mitten af dem Friedhof auch eine Kirche Platz finden
konnte. Friedhof und Kirche wurden ohne Einwilligung des Abtes von
Bleidenstadt gebaut.
Auch
das innere Bild der Stadt erhielt ein bisher unbekanntes Aussehen. Die
bäuerliche Bevölkerung bestand aus den Herren von Wehen, die mit
Leibeigenen ihr Land bebauten, aus der "Herrschaft", die ihre Höfe in
Erbpacht gegeben hatte. Die Pächter bebauten mit den zum Hofe gehörigen
Leibeigenen ds gräfliche Land. Die Herren von Wehen und die
herrschaftlichen Hofpächter waren freie Leute.
Die
Verwaltung der herrschaftlichen Liegenschaften unterstand dem
herrschaftlichen Schultheißen. Dazu wurde damals immer der wohlhabenste
Mann gewählt. Das war in Wehen zweifellos der Herr von Wehen. Der
Schultheiß sorgte für die volle und rechtzeitige Ablieferung der
vorgeschriebenen Abgaben, trieb sie von den Säumigen ein und verhängte
dabei die nötigen Strafen. Zugleich war er auch der Richter über die
ihm unterstellten Leibeigenen und Liten.
Alle
Wehener
Einwohner wurden mit der Erhebung zur Stadt freie Leute. In der Stadt
durften keine Leibeigenen wohnen. Leibeigene und Liten nannten sich nun
"Bürger". Trotzdem hat sich in Wehen nie "ein richtiges städtisches
Leben", wie man sich das vielleicht vorstellen könnte, entwickelt.
Vielmehr blieb - wie bei vielen anderen politisch motivierten
Stadtgründungen - der dörfliche Charakter stets erhalten. Mit dazu
beigetragen haben mag, dass Wehen nie Residenzsitz der Grafen ar und
für diese selbst als Stützpunkt uninteressant wurde, als sie die
Landeshoheit über den Wehener Grund erreicht und das Kloster
Bleidenstadt (1495 in ein weltliches Ritterstift umgewandelt) weit
zurückgedrängt hatten.
Eine
deutliche Aufwertung erfährt das Amt Wehen nochmals - wenn auch nur für
kurze Zeit - Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Wehener Grund gehörte nun
zum 1806 neu entstandenen Herzogtum Nassau. Dem nassauischen
Regierungspräsidenten Carl Ibell (Sohn des Amtmannes Karl Wilhelm
Christian Ibell und im Wehener Schloß geboren) ist es zu verdanken,
dass Wehen im Zuge der Verwaltungsreform 1816 erneut Amts- und
Verwaltungszentrale des auf 35 Ortschaften vergrößerten Wehener Grundes
wurde. Außerdem wurde Wehen zum Eilwagenknotenpunkt bestimmt. Mit der
Eingliederung des Herzogtums Nassau in das Königreich Preußen 1866
endete auch die Geschichte des Amtes Wehen. Es geht im neugegründeten
Untertaunuskreis auf.
Als im Jahr 1971/72 zehn Orte im
bereich der Oberen Aar, darunter auch Wehen, zu einer Großgemeinde
zusammengeschlossen wurden, erhielt Taunusstein die Stadtrechte, mit der
Begründung, dass einer der zukünftigen Stadtteile bereits Stadtrechte
hatte.
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Waldenser in Wehen
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Weitestgehend
unbekannt ist vielen, dass im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder
Hugenotten und Waldenser, religiöse Glaubensgemeinschaften, in die
Länder des Grafen Johann und des Grafen Adolf von Nassau zuwanderten.
1184 wurden sie vom Papst gebannt und seit dieser stark verfolgt. Papst
Urban V. wollte diese "Ketzer" vernichten. Auch der deutsche Kaiser
Karl V. unterstütze die päpstlichen Inquisitoren. Die "Waldenser"
flüchteten aus Frankreich und Belgien und kamen unter anderem auch in die Rhein- und
Mainebene, aber auch über die Taunushöhe nach Wehen und Idstein. In
Idstein wurden zahlreiche "Waldenser" verbrannt, in Wehen blieben sie
vom Feuertod verschont.
Zeitweise kam es aber auch zu einer
"bewussten" (geplanten) Ansiedlung von Waldensern. Nachdem Wehen
wiederholt niedergebrannt und somit "einwohnerlos" geworden war, wurden
nach 1644 zum Wideraufbau Waldenser zur Ansiedlung nach Wehen
angeworben. Sie fanden in Wehen und Umgebung eine neue Heimat und haben
noch heute existierende Handwerks- und Industriebetriebe mit größten
Entbehrungen und unendlichen Fleiß aufgebaut. Die Waldenser haben den
hiesigen Raum weitläufig nachhaltig gefördert und geprägt.
Zu
einer selbständigen Glaubensgemeinschaft kam es im Laufe der
Jahrhunderte nicht. Vereinzelt können die Ursprünge aber noch an
den Familiennamen abgeleitet werden.
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